Durch unsere Marketingaktivitäten für das jährliche Schaufahren im Gartenbad Eglsiee entstand ein Kontakt zum Museum „Verkehrsdrehscheide Schweiz“ in Basel. Hier platzierte man bei uns das Anliegen, dass verschiedene Dioramen mit Animationen nicht mehr richtig funktionierten und stotterten.

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Da solche Exponate für die Besucher auch ein gewisses Leben in eine solche Ausstellung bringen und so Abläufe erlebbar machen, war dem Museum es ein grosses Anliegen, dass diese Dioramen wieder zum leben erweckt wurden. Bei einem ersten kurzen Termin vor Ort wurde ein erster Eindruck verschafft und eine grobe Bestandsaufnahme erstellt. Im Team vom MSCB Mitgliedern wurden die Varianten und Lösungsansätze besprochen.

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Zug für Schiff und Schleuesenhebewerk unter dem Diorama

Bei einem Besuch vor Ort  und einer detaillierten Bestandsaufnahme wurde zwei Dioramen in Visier genommen, die mit vernünftigem Aufwand wieder zu neuem Leben geweckt werden könnten. So entschieden wir uns.

-  Dass die Schleusenanlage wieder in Funktion gesetzt wird

-  Dass die Recyclinganlage wieder in Funkti8on gesetzt wird

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offene Serviceklappen, damit man zur Techik kommt, doch eng get es hier zu!

Das Diorama mit dem Oel-Hafen mussten wir in einem ersten Schritt beiseite legen, da hier eine elektronische Steuerung vorhanden ist, die keine Dokumentation ausweisst und gewisse Teile aus unserer Sicht nicht mehr vorhanden sind. Daher macht es keinen Sinn, hier eine kleine Reparatur in Angriff zu nehmen. Aber dazu später mehr.

 

Bei einem ersten Termin untersuchten wir die Schleusenanlage und versuchten die Torsteuerung zu justieren. Doch immer wieder blieb etwas hängen und die Loock und die Schienen im Untergrund musste dringend wieder vom Oel befreit werden, damit eine saubere Verbindung zur Stromführung hergestellt werden kann. So wurde ein Teil des Materials in die heimischen Werkstätten gebracht, damit die entsprechenden Revisionen erfolgen konnten. Auch bei der Recyclinganlage wurden Teile demontiert und mitgenommen, damit diese repariert werden konnten.

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Die Schleusenanlage wird wieder dem Museumsbetrieb übergeben 

Weitere Termin vor Ort folgten und so ganz langsam konnten wir die Schleusenanlage anfangs Dezember 2013 wieder dem normalen Betrieb übergeben. So erfreuen sich die Musemsbesucher und können in wenigen Augenblicken den Funktionsablauf eines Schiffes, dass eine Schleuse im Flussverlauf passieren muss verfolgen.

Nun werden weitere Einsätze gefordert, damit auch die Recyclinganlage wieder den normalen Betrieb übergeben werden kann.

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Erste Reparaturen an der Recyclinganlage

23. Dezember 2013

Ein weiterer Bautag stand auf dem Programm. An diesem Tag wollten wir die Recyclinganlage wieder zu 100% in Betrieb nehmen.

Beim Eintreffen wollten wir doch erst überprüfen, ob die Schleusenanlage die letzten Tage gut überstanden hat. Leider mussten wir mit Schrecken feststellen, dass das Schiff in der Schleuse steht und sich nichts mehr bewegt. Doch hier wollten wir jetzt erst einmal keine Zeit verschwenden, sondern widmeten unsere Ressourcen der Recycling Anlage. Erst musste die grosse Haube weg, was zu viert auch problemlos zu bewältigen war. Als nächster Schritt demontierten wir den Kran und die Aufbauten, so dass wir freien Zugang zur Technik bekamen.

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Demomtagearbeiten

Der Schlitten unter dem Kran wurde auch demontiert, da wir bei der ersten Besichtigung festgestellt haben, dass diese sich durchbiegt und der Kran am Hafenboden streifte und daher vermutlich der Zahnriemen ausgerissen ist.

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verstärkter Schlitten und der Kran werden wieder eingebaut für die ersten Tests

Nach deren Demontage kamen vierkant Profile auf die Grundplatte, so dass sich das Ganze nicht mehr durchbiegen kann. Den ausgerissenen Zahnriemen hatte ich bereits bei der Besichtigung demontiert und in der heimischen Werkstatt mit Aluplatten verstärkt. So konnte das ganze wieder montiert  und der Zahnriemen einjustiert werden. Erste Tests mit dem Kran konnten mit Erfolg verbucht werden. So hatten wir die ganzen Aufbauten wieder installiert, die Plexihaube überstülpt, so dass nach guten 5 Stunden Aufwand an diesem die Recyclinganlage mit guten Gewissen wieder dem normalen Betrieb übergeben werden kann.

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erfolgreiche Test vor der Endmontage

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Museumsplatz wird zur mobilen Werkstatt

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Die Recyclinganlage ist wieder dem Betrieb übergeben

Alles wieder an seinem Platz machten wir uns an das nächste kranke Kind, die Schleusenanlage. Hier mussten wir feststellen, dass wenn das Schiff in der Schleuse ist und herausfahren sollte, dies ab und zu aushängt und dies, weil bei der Ausfahrt eine kleine Unebenheit vorhanden ist, die leider nicht zu beseitigen ist.  So versuchten wir den Träger der Lock zu verlängern und anders zu konstruieren, leider ohne Erfolg. Das Ergebnis, die Lock muss mit in die Werkstatt nach Hause. Der Oberwagen muss so konstruiert werden, dass die Magnete in der Mitte sind und so der grösste Wirkungsgrad entsteht mit dem geringsten Wiederstand. So hoffen wir doch in den nächsten Tagen bald einen Erfolg zu verzeichnen, denn die Museumsnacht naht und da wollen wir alle, dass die Schleusenanlage wieder zu 100% funktioniert.

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erneute reparaturversuche an der Schleuse

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Versuche mit Lock, leider noch ohne Erfolg

4. Januar 2014

In der heimischen Werkstatt wurde der Schlitten der Lock vom Schleusenmodell neu konstruiert und erbaut. Ziel war es die Lastverteilung der Magnete in der Mitte zu haben, so dass der Magnetische Zug gleichmässig auf den Oberwagen verteilt ist und das Schiffsmodell auch kleine ruckeleien gut übersteht. So entstand der komplette Oberwagen  aus Metall und vier stabilen Rollen.

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Einzelteile des neuen Oberwagen und unten der alte Oberwagen

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Testfahrten mit dem neuen Oberwagen verliefen erfolgreich

Dieser wurde wieder an der Lock montiert und im Diorama montiert. Erste Testläufe ohne Lock verliefen sehr gut. Auch als das Modell angehängt wurde funktionierte das ganze tadellos. Das Schiffsmodell rastet nun ca. 2cm weiter hinten in der Schleuse, was aber den kompletten Ablauf nicht stört. So, nun hoffen wir das dieses Modell für den Museumsbetrieb wieder viele Runden störungsfrei unter die Räder Nimmt!!

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Leider hat ist das Kranmodell der Recyclinganlage wieder mit Störungen behaftet. Der Seilzug am Kran ist zu schwergängig, so dass der komplette unterbrochen wird und zu Störungen führt. Leider hat an diesem Tag die Zeit nicht mehr gereicht und ein weiterer Einsatz vor Ort ist notwendig. Die Zeit rückt und unser Ziel, dass die Funktion an der Museumsnacht am 17. Januar 2014 garantiert ist, steht immer noch.

8. Januar 2014

Ein weiterer Einsatz war von Nöten, da das Kranmodell der Recyclinganlage nicht sauber funktionierte und der Aufzug immer wieder stockte. Viele Versuche brachten folgende Erkenntnis:

  • Der Weg ist zu lang, bis die Endschalter abschalten. So können teilweise die Magnete nicht richtig fassen.
  • Die Halterung der Magnete am Kranwagen zeigte Schwächen aus durch diverse Verbiegungen
  • Die Magnetkraft an den Endstellungen war nicht gleichmässig und zeigte keinen runden Ablauf

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So ergriffen wir folgende Massnahmen:

  • Die Halterung wurde wieder zurechtgebogen und geglättet. Anschliessend wurde Längsseitig eine Biegung vorgenommen, damit sich das ganze durch den Magnetzug stabiler verhält, mit Erfolg wie sich später zeigte.
  • Der Weg wurde durch dickere Magnete verkürzt und gleichzeitig wurde die Magnetwahl und Stärke so verändert, das der ganze Ablauf runder abläuft, ebenfalls mit Erfolg

So konnten wir nach vielen weitern Testrunden das Diorama dem Betrieb übergeben und sind überzeugt, dass das ganze für die Museumsnacht und viele weitere Einsätze gerüstet ist.

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Dies war für uns eine ganz neue Erfahrung in einem neuen Umfeld, die viel Energie aber auch viel Spass bereitet hat.

Grüsse

Projektteam MSCB